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KI

ChatGPT in der Unterrichtsplanung

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PRIM, SEK 1

In Gesprächen über Künstliche Intelligenz zeigt sich schnell, dass die persönliche Einstellung zum Thema als maximal ambivalent beschrieben werden kann. Häufig stehen Respekt und Sorge im Vordergrund, manchmal ist es auch die Freude über ein zusätzliches, arbeitserleichterndes Werkzeug.

Ja, KIs halluzinieren, helfen Leistungen vorzutäuschen und die Trainingsdaten sind oft nicht transparent. Doch diese berechtigten Ängste in Hinsicht auf die zahlreichen KI-Anwendungen sind nicht das ausschließliche Gefühl. Fakt ist: KI ist für die Schule mehr als eine zusätzliche medienpädagogische Herausforderung. Lehrende können sich auch über einen weiteren digitalen Assistenten freuen! KI ist kein vorübergehender Hype, KI ist ein probates Mittel, sich Arbeitsfreiräume zu schaffen. Leider ist Künstliche Intelligenz jedoch kein Selbstläufer, sondern erfordert Schulungen und Experimentierphasen. Wie so oft bedeuten digitale Fortschritte erstmal zusätzliche Arbeit. Doch Künstliche Intelligenzen bringen in weiterer Folge eine Arbeitserleichterung. Die Integration in bereits bekannte digitale Unterrichtsmittel zeigt dies bereits. Die textgenerierende KI ChatGPT, die man auch im Chat der Microsoft-Suchmaschine BING findet, kann Lehrenden auch ohne Vorkenntnisse eine große Hilfe sein.

KI – eine Konkurrenz?

Guter Unterricht muss sorgfältig geplant sein. Darin sind sich Didaktiker*innen wohl einig. Das kostet Zeit. Im Unterricht selbst zeigt sich schnell, dass Lehrende nicht durch eine KI zu ersetzen sind. Ausbildung, Gefühl und Erfahrung sind Trumpf für erfolgreiches Lernen.  Lehren ist eine Arbeit, die Herz, viel Empathie und eine positive Einstellung zu Kindern und Jugendlichen verlangt. Künstliche Intelligenz ist hier keine Konkurrenz, sie schafft aber zusätzliche Spielräume für pädagogisch zwingend notwendige Emotion. 

ChatGPT als Planungshilfe

Es gibt allerdings Dinge, die eine Maschine einfach besser kann als ein Mensch. Was ich besonders mag, sind die Beispiele und Übungen, die mir die KI präsentiert. In Sekundenbruchteilen spuckt mir ChatGPT Sätze aus, für die ich um einiges länger gebraucht hätte. Ebenso sind Lückentexte und Multiple-Choice-Fragen für die Text-KI Arbeit weniger Augenblicke. Auch Schularbeiten-Beispiele und Elternbriefe können generiert werden. Wichtig dabei ist es, im Befehl an die KI, den sogenannten Prompt, Einschränkungen wie etwa das Alter der Schüler*innen oder Vorkenntnisse anzugeben.

Auch wenn man zu Beginn meist noch nicht in der Lage ist, ausgefeilte Mega-Prompts zu schreiben, hat man mit ChatGPT bald einen brauchbaren Assistenten. Es ist ein Prozess, die richtige Kommunikation mit der Maschine zu finden. Geben Sie sich die Zeit und die Übungsphasen, in das Thema einzutauchen!

Und: Natürlich ist nicht jeder KI-Output wirklich gut. KIs sind Assistenten, nicht Chefs! Die Hauptverantwortung trägt die Person, die vor dem Computer sitzt. Denn Maschinen können nicht mehr als unsere Befehle ausführen. 

Kerstin Kuba-Nimmrichter

Kerstin Kuba-Nimmrichter

unterrichtet Deutsch in einer Mittelschule und arbeitet als Redakteurin beim Tiroler Bildungsservice TiBS. Außerdem liebt sie Literatur und begeistert als Schulbibliothekarin Schüler*innen für das Lesen. Lebensmotto: Wer ein Buch hat, hat ein Abenteuer!

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