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Medienkompetenz für Lehrende und Lernende
Medienkompetenz ist der Schlüssel zur modernen Bildung. Sowohl für Lehrkräfte als auch für die Lernenden selbst ist ein sicherer, kritischer Umgang mit digitalen Medien unabdingbar – dieser muss jedoch erlernt werden, z. B. in eigens dafür eingerichteten Kursen, aber auch fächerintegrativ im „normalen“ Regelunterricht, um Nachhaltigkeit zu garantieren.
Medienkompetenz beschreibt einerseits die Fähigkeit, Medien im Alltag und in der Schule (sowie später im Berufsleben) souverän zu nutzen, und andererseits die Kompetenz, Medieninhalte kritisch hinterfragen und angemessen bewerten zu können. Damit gliedert sich eine umfassende Medienbildung in zwei Teilbereiche: das Lernen mit und das Lernen über Medien.
Lernen mit und über Medien
Das Lernen mit Medien setzt einen kompetenten Umgang mit digitalen Endgeräten voraus – diese vor allem technischen Fertigkeiten lassen sich gut in Grundlagenkursen erwerben. Sobald diese vorhanden sind, bietet es sich an, Medienbildung regelmäßig in den Fachunterricht zu integrieren. Damit dies den Unterricht bereichert und nicht belastet, sollte der Einsatz von Medien gut durchdacht und zielführend sein, da ja in der Regel keine zusätzliche Unterrichtszeit für die Vermittlung dieser „neuen“ Inhalte zur Verfügung steht.
Praktische Ansätze für den Unterricht
Die Förderung der Medienkompetenz lässt sich im Unterricht auf unterschiedliche Weise umsetzen. Ein selbstverständlicher und regelmäßiger Umgang mit digitalen Tools – beispielsweise durch die Bereitstellung digitaler Dokumente, die Nutzung vorhandener Lernplattformen, digitaler Pinnwände oder Feedbacktools bietet den Lernenden die Möglichkeit, einen souveränen Umgang mit den Geräten und den verwendeten Programmen quasi en passant zu erlernen, ohne dabei zusätzliche Unterrichtszeit zu benötigen.
Um die kreativen Aspekte der Medienkompetenz zu fördern, bietet es sich an, klassische Unterrichtsinhalte um mediale Angebote zu erweitern. Steht im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht beispielsweise die Beschäftigung mit Kurzgeschichten an, lässt sich daran gleich die Analyse eines Kurzfilmes anschließen, da sich auch diese medialen „Texte“ mit den Werkzeugen der klassischen Textanalyse bearbeiten (und dann auch um die Analyse filmsprachlicher Elemente erweitern) lassen. Eine Buchvorstellung lässt sich als Buchtrailer planen und umsetzen, eine Rezension auch als Podcast gestalten. Soll die kritische Medienanalyse im Fokus stehen, lassen sich bei der Auseinandersetzung mit dem klassischen Printmedium Zeitung auch die Themen Meinungsbildung im Internet, Fake News oder Deepfakes in den sozialen Netzwerken thematisieren. Im naturwissenschaftlichen Unterricht lassen sich beispielsweise die Messwerterfassung digital durchführen oder Versuchsprotokolle multimedial gestalten.
Medienkompetenz sichert gesellschaftliche Teilhabe
Dabei ist der Einsatz der Medien niemals Selbstzweck. Er bereitet die Schüler*innen auf eine zunehmend stärker digitalisierte Arbeitswelt vor, in der sie einmal ihren Platz finden werden. Außerdem erwerben sie die Kompetenz, digitale Medien für die eigenen Bedürfnisse zielführend zu nutzen und sich mit der Bedeutung von Medien für sich selbst und in der Gesellschaft reflektiert auseinanderzusetzen – dies sichert letztendlich die selbstbestimmte und souveräne Teilhabe in einer digitalisierten Welt.
Medienkompetenz stärken
Mit LearningApps.org lassen sich sowohl von Lehrenden als auch Lernenden mit wenig Aufwand interaktive und multimediale Aufgaben erstellen und bearbeiten. Die Tools arbeiten browserbasiert und können kostenlos nach einer einmaligen Registrierung genutzt werden. Für den niedrigschwelligen Einstieg stehen unzählige Vorlagen zur Verfügung, die mit eigenen Inhalten befüllt werden können.
Die EU-Initiative Klicksafe möchte die Onlinekompetenz von Heranwachsenden, Pädagog*innen und Eltern stärken und bietet ein umfangreiches Angebot an Informationen und Materialien zur kritischen und reflektierten Mediennutzung.
https://better-internet-for-kids.europa.eu/en
Das Netzwerk der Safer Internet Centres (INSAFE) setzt sich in 27 europäischen Ländern für ein sicheres Internet für Kinder ein. Es informiert über aktuelle Online-Trends und Apps und koordiniert den Safer Internet Day.
Die Initiative Saferinternet.at hat sich die Förderung eines sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Medien auf die Fahnen geschrieben. Zielgruppe sind Lehrende, Eltern, die Jugendarbeit und auch die Jugendlichen selbst. Im umfangreichen Broschüren-Service finden sich Flyer, Handbücher und Unterrichtsmaterialien.