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Die vielen Gesichter der Schulbibliothek
Schulbibliotheken sind besondere Orte an Schulen. Oftmals zentral im Schulgebäude gelegen, vermitteln sie eine angenehme und gleichzeitig anregende Atmosphäre. Die Vielfalt der Medien fördert nicht nur die persönlichen Interessen der Schüler*innen, sondern ermöglicht auch einen differenzierten schüler*innenzentrierten Unterricht.
In Schulen mit einem zeitgemäßen Bildungsangebot darf eine gut ausgestattete, professionell betreute Schulbibliothek nicht fehlen. Schulbibliotheken fördern nicht nur die Leselust, sie ermöglichen auch den selbständigen Wissenserwerb und führen Lernende an Wege der Informationssuche heran. Als fächerübergreifende Lernorte unterstützen sie die Entwicklung ganzheitlichen, selbstgesteuerten Lernens und sind unverzichtbar, wenn es darum geht, eine lebendige Lesekultur an Schulen zu etablieren.
Doch welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Kinder und Jugendliche die Schulbibliothek als Ort des Lernens und des Freizeitlesens erfahren und schätzen lernen?
Die Medien
Um für ihre Leser*innen attraktiv zu sein, muss der Medienbestand der Schulbibliothek „frisch" und modern sein. Schüler*innen wollen – wie auch erwachsene Leser*innen – attraktive, neue, zeitgemäße Bücher in den Regalen der Bibliothek vorfinden. Der kontinuierliche Ankauf neuer Bücher, aktuelle Neuerscheinungen ebenso wie Neuausgaben altbewährter Klassiker, ist daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor einer Schulbibliothek. Eine wichtige Rolle nimmt aber auch die Präsentation des Bestands ein. So rücken engagierte Bibliothekar*innen Teile ihres Bestands je nach Bedarf ins Rampenlicht. Präsentiert werden aktuelle Neuerwerbungen, thematische Schwerpunkte (z. B. Bücher zu Themen wie Winter, Klima, Wald, Weihnachten) oder aktuell viel diskutierte Bücher. Wichtig ist, die Leser*innen immer wieder von Neuem auf den Bestand aufmerksam zu machen.
Die Ausstattung
Um jedoch für Schüler*innen langfristig attraktiv zu sein, braucht es in einer Bibliothek mehr als ein vielfältiges, aktuelles Medienangebot. Die Gestaltung des Bibliotheksraums hat einen erheblichen Einfluss auf die Frequenz der Nutzung. Eine Schulbibliothek muss daher ein Ort sein, an dem sich Kinder und Jugendliche gerne aufhalten. Gemütliche Leseecken sollten genauso wenig fehlen wie ruhige Einzel- und Gruppenarbeitsplätze sowie eine moderne technische Ausstattung.
Die Schulbibliothekarin bzw. der Schulbibliothekar
Mit Leben gefüllt wird jedoch die Schulbibliothek erst durch die tägliche Arbeit engagierter, inspirierter und inspirierender Bibliothekar*innen. Sie wissen, wie sie Kinder und Jugendliche zum Lesen verführen und auf Bücher neugierig machen. Sie planen Lesungen und andere Leseaktionen (z.B. Lesefrühstück, Lese-Escape Game) und vermitteln Lernenden in Bibliothekseinführungsstunden und Workshops die Grundlagen der Bibliotheksbenutzung und der Recherche. Hier lernen Schüler*innen, gezielt nach Medien zu suchen und die Brauchbarkeit der Medien für ihr Suchinteresse einzuschätzen. Schulbibliothekar*innen sind daher wichtige Lotsen, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zum selbständigen Wissenserwerb begleiten und sie an die lebenslange Nutzung von Bibliotheken für Schule, Arbeit und Freizeit heranführen.
Der Unterricht
Zu guter Letzt braucht es aber auch Lehrkräfte, die den Mehrwert der Schulbibliothek für ihre Unterrichtsgestaltung erkennen und ihren Schüler*innen im Rahmen des Fachunterrichts von Zeit zu Zeit die Möglichkeit bieten, selbständig mithilfe der Bücher und Zeitschriften der Schulbibliothek zu arbeiten. Ein solches Lernszenario wird nicht nur dem Anspruch nach innerer Differenzierung gerecht, sondern ermöglicht jungen Menschen Bibliotheken als wichtige Quelle des Lernens zu erfahren und ihren Lernprozess unter Heranziehung der Medien selbst zu steuern.
Gemeinsam für Bibliotheken, die begeistern!
In Kürze:
Eine Schulbibliothek, die begeistert …
- ist ein Ort zum Wohlfühlen, etabliert eine lebendige Lesekultur und
- begeistert mit einem frischen und modernen Medienstand,
- welcher immer wieder neu und anders präsentiert wird.
- führt Lernende an neue Wege der Informationssuche heran, fördert den selbstständigen Wissenserwerb
- und die Leselust!