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„KI wird spannend für Schulen“
KI wird ein spannendes Thema für Schulen, davon ist Kerstin Kuba-Nimmrichter überzeugt. In ihrem ersten Kommentar für LESEN beschreibt die Medienexpertin und MS-Lehrerin die Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz und verweist auf die Wichtigkeit der Erlangung und Vermittlung von Medienkompetenz an Schulen.
Manchmal fühle ich mich unweigerlich an George Orwells dystopischen Roman „1984“ erinnert. Das vor 75 Jahren erschienene Werk beschreibt den totalen Überwachungsstaat und die Beeinflussung der Bevölkerung durch Geschichtsmanipulation. Diese Umschreibung der Tatsachen ist Aufgabe des Protagonisten Winston Smith.
Auch wir leben wie Winston in einer Zeit, die herausfordernd ist. Umgeschrieben wird jedoch nicht die Geschichte, sondern oft auch Tatsachen – Stichwort Fake News. Doch trotzdem sehe ich die Zukunft nicht so trostlos wie Orwell. Wir haben digitale Möglichkeiten, die unser Leben ungemein bereichern können. Und doch haben diese digitalen Möglichkeiten ihre Grenzen, die man kennen sollte. Das Zauberwort heißt Medienkompetenz. Künstliche Intelligenz stellt diese Medienkompetenz mehr denn je vor neue Herausforderungen.
Was ist künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist ein Überbegriff, hinter dem sich zahlreiche Anwendungen verstecken. Besonders bekannt sind Chatbots wie ChatGPT oder Bildgeneratoren wie Dall-E. Beide Anwendungen sind gut und der Output ist manchmal nur schwer als KI generiert zu entlarven. Doch dies ist nur ein kleines Blitzlicht im KI-Universum. Die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz wächst unglaublich schnell. Stimmgeneratoren, die mittlerweile auch gezielt für Cyberkriminalität eingesetzt werden, sind ein weiteres Beispiel.
Medienkunde als übergeordnetes Prinzip
In unseren Klassenzimmern muss Quellenkritik daher in allen Fächern vermittelt werden. Der Inhalt eines Textes ist wichtig, genauso wichtig ist jedoch die Frage, woher der Text kommt. Wir müssen das genaue Hinsehen und das Hinterfragen wieder üben. Lesekompetenz ist im dritten Jahrtausend auch Medienkompetenz. Es lebe die Media Literacy!
Und nun?
Wahrheiten und Fälschungen erkennen und alternative Fakten enttarnen sind Kernkompetenzen unserer Zeit. Künstliche Intelligenz wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger für digitale Herausforderungen. Dass dies für Lehrende eine Problemstellung ist, steht außer Frage. Verlässlicher Partner ist dabei das Trainer*innen-Team von Safer Internet. Zudem ist auf dem Portal saferinternet.at eine Vielzahl von Informationen zu KI und digitalen Anwendungen erhältlich. Dort ist auch eine künstliche Intelligenz als Kettenbrief-Roboter im Einsatz. Er hilft Kindern und Jugendlichen dabei, per WhatsApp verschickte Kettenbriefe zu erkennen und einzuordnen. Dieser Chatbot ist eines von vielen positiven KI-Anwendungsbeispielen.
Fazit
Denn die Macht liegt nicht wie in Orwells Roman allein bei Big Brother und seiner Gedankenpolizei. Die Macht liegt im dritten Jahrtausend bei mündigen Konsument*innen. Auch die Anbieter von digitalen Dienstleistungen müssen vermehrt in die Pflicht genommen werden. Dies könnte auch mit dem Digital Service Act der Europäischen Union gelingen. Dieser soll digitale Dienste wie z. B. soziale Medien oder Suchmaschinen sicherer gestalten. Für Online-Dienste gelten in der EU künftig strengere Vorschriften, was den Umgang mit Haftung, Betrug oder Information und Werbung auf Plattformen betrifft.