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Netzlektüre und Deep Reading: Entmischungen der Lesekultur
Die Digitalisierung betrifft nicht nur das Medienangebot – offensichtlich verändert sich auch die Lesekultur im historischen Maßstab. Lektüren am Bildschirm sind alltäglich geworden. Sie unterscheiden sich in einigen Komponenten von derjenigen Haltung zu Texten, die wir klassischerweise mit Buchlektüre assoziieren.
Es gibt die kulturpessimistische Vermutung, dass die Vielzahl von Nutzungsweisen des Bildschirms zusammen mit der Flüchtigkeit der Erscheinungsweise von Texten im digitalen Raum „Lesen im Schnelldurchgang als Gewohnheit etabliert und dadurch „tiefe“ Lektüre, die sich an Lernen bzw. literarisches Erfahren orientiert, als kulturelle Praxis zunehmend verloren geht. Dagegen wird gezeigt, dass durch die Digitalisierung zwei Lesehaltungen zwar stärker auseinandertreten, dass aber beide für die Bewältigung des Lebens in der Wissensgesellschaft erforderlich sind.
Im Webinar wird schließlich die Frage diskutiert, wie und wann im Verlauf der Lesesozialisation „Deep Reading“ und die digitalen Lesekompetenzen vermittelt und angeeignet werden können.