
Bildquelle: Österreichischer Vorlesetag
Vorlesen macht glücklich
Der März steht im Zeichen des Vorlesens. Zahlreiche Lesungen für Kinder und Erwachsene finden am 28. März in ganz Österreich statt. Wer Kindern vorliest – ob auf Deutsch oder in der Erstsprache – schafft nicht nur Nähe, sondern trägt auch wesentlich zu ihrem weiteren Bildungserfolg bei.
Der Österreichische Vorlesetag
Der Österreichische Vorlesetag am 28. März 2025 ist eine Initiative, die das Lesen in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rücken möchte. Ziel ist es, möglichst viele Menschen dazu zu motivieren, an diesem Tag anderen vorzulesen – sei es zu Hause, in der Schule, im Park oder an anderen Orten.
Lehrer*innen sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Klassen zu beteiligen. Ob durch das Vorlesen eigener Lieblingsgeschichten, das Organisieren von Vorlese-Events oder das Einladen von Gästen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 2024 fanden etwa 9000 Vorleseereignisse statt.
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter vorlesetag.eu.
Vorlesen macht glücklich und erhöht die Zukunftschancen
Mit den zehn Gründen, warum Vorlesen wichtig ist, zeigt die Stiftung Lesen Deutschland sehr deutlich, welche große Bedeutung das Vorlesen für die Entwicklung unserer Kinder hat:
Vorlesen schafft Nähe und bietet gemeinsame Auszeiten im oft hektischen Alltag. Es stärkt die Beziehung zueinander, regt zum Gespräch an und macht so Sprache erlebbar. Aber nicht nur die Nähe zueinander, sondern auch die Beziehung, die wir zu realen und fantastischen Figuren aufbauen, gibt uns die Möglichkeit, uns in die Gefühlslagen anderer hineinzuversetzen. So lernen Kinder besser, auf sich und ihre Mitmenschen einzugehen. Sie lernen durch Märchen, Fabeln und Alltagsgeschichten auch, wie Probleme gelöst werden können, was Zusammenhalt bedeutet und was es heißt, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen. Kinder erweitern darüber hinaus spielerisch ihren Wortschatz, entdecken neue Satzstrukturen und entwickeln Freude am Lesen. Damit legt Vorlesen die Basis für spätere Bildungserfolge. Kinder lernen die Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache kennen, schulen ihre Konzentration und gewinnen ein Gefühl für den Aufbau von Geschichten. Diese Kompetenzen sind entscheidend, nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch in Mathematik, Geschichte, Geografie oder Naturwissenschaften.
Mehr dazu unter www.stiftunglesen.de.
Auch sehr interessant dazu ist der Vorlesemonitor, der jedes Jahr das Lese- und Vorleseverhalten in Deutschland unter die Lupe nimmt. Die Lese- und Bildungsstudien sind zwar aus Deutschland, haben aber auch für Österreich Relevanz: www.stiftunglesen.de/ueber-uns/forschung/studien/vorlesemonitor
Vorlesen und Lesen in der Erstsprache
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Begegnung mit Büchern in der Erstsprache der Kinder. Neben den allgemeinen Vorzügen des Vorlesens wird damit ein Zugang zur Schriftkultur ihrer Erstsprache geschaffen. Eine ausgeprägte Literalität eröffnet den Kindern nicht nur einen Zugang zu ihrer Erstsprache. Die damit verbundenen Kompetenzen wie Textverständnis, Wortschatzaufbau und grammatisches Bewusstsein unterstützen in weiterer Folge auch den Zweitspracherwerb.
Eine große Auswahl an mehrsprachigen Büchern für zu Hause und den Unterricht bietet die Website www.schule-mehrsprachig.at/praxismaterialien/kinderbuecher.