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BNE

BNE – was ist das überhaupt?

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PRIM, SEK 1

BNE ist ein Begriff, der neuerdings immer öfter durch unsere Schulen und Klassenzimmer schwirrt. Was bedeuten diese drei Buchstaben genau und weshalb werden uns diese in naher und mittlerer Zukunft immer häufiger begegnen? LESEN hat die wichtigsten Infos für Sie zusammengefasst.

Begriffsdefition

BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Schüler*innen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt und jeder und jedem Einzelnen ermöglicht, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Lernende sollen dabei unterstützt werden, verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen zu treffen sowie den zukünftigen Generationen ein friedliches, solidarisches Zusammenleben in einer lebenswerten Umwelt zu ermöglichen. Ziel ist die Entwicklung der Fähigkeit zur kritischen Reflexion und zu systemischem und zukunftsorientiertem Denken.

Dabei stehen bestimmte Fragen im Fokus wie etwa:

  • Was führt zu Terror, Angst und Flucht?
  • Welche Auswirkungen hat der persönliche Konsum und Lebensstil?
  • Wir wirken sich bestimmte Entscheidungen auf die nachfolgenden Generationen oder anderen Erdteile aus?

BNE schärft das Bewusstsein für die Komplexität von Problemen und trägt zur Vermittlung von nachhaltiger Entwicklung sowie deren konkreter Umsetzung bei.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Nach dem Auslaufen der Millenniumsziele haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda beschlossen, die bis 2030 umgesetzt werden soll. Die neuen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten „SDG Goals“ (Sustainable Development Goals), fassen zusammen, in welchen Bereichen Nachhaltigkeit gestärkt und verankert werden muss. Dazu gehören etwa nachhaltiger Konsum oder Geschlechtergerechtigkeit. Zusammengefasst bilden die Ziele die Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene.

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BNE ist ein wichtiger Treiber und eine Grundbedingung für das Erreichen der Agenda 2030 und ist im Ziel Nummer 4 (qualitativ hochwertige Bildung) verankert. BNE wird im Teilziel 4.7 näher erläutert:

Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.

BNE – Verankerung im österreichischen Lehrplan 

Aktives Handeln steht als Leitfaden in den neuen Lehrplänen im Mittelpunkt. Es gibt in den neuen Lehrplänen der Sekundarstufe und für den Primarbereich eine Übersicht, wo welche fachübergreifenden Themen behandelt werden sollen. Im Zuge der Entwicklung der neuen Lehrpläne wurden stufenübergreifend viele Gedanken zur Verwirklichung von BNE-Themen gemacht. Die Formulierung, die entstanden ist, ist sehr eingängig: BNE wurde als allgemeines Anliegen und Leitidee für die ganze Schule eine Sonderstellung unter den übergreifenden Themen eingereiht. BNE ist auch verzahnt mit vielen anderen Bereichen wie zum Beispiel der Verkehrs- und Mobilitätsbildung, Politische Bildung und Menschenrechtsbildung, Umwelt- und Gesundheitsbildung sowie globales und soziales Lernen.

Auch in der neuen Ausbildung von Pädagog*innen wird in einem Grundsatzpapier eine Reihe von Maßnahmen für den Bereich BNE vorgeschlagen.

Eva Schermer

Eva Schermer

ist im JUNGÖSTERREICH Bildungsmedienverlag für das Lektorat und die Organisation der Plattform LESEN, TOPIC Lehrerservice und die LERCHE Lesediagnose zusätndig. Zudem ist sie BNE-Beauftragte und verfolgt (auch mit großem persönlichen Interesse) den Bereich Nachhaltigkeit.

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