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KI

KInfluencing – die Tücken der Künstlichen Intelligenz

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PRIM, SEK 1

Das Schuljahr 2023/24 geht unweigerlich seinem Ende entgegen und es glich einmal mehr einer Wundertüte. Lehrer*innen konnten sich auf vieles vorbereiten, einiges stand zu Beginn jedoch noch in den Sternen und im Schatten von Künstlicher Intelligenz. Im Bildungsbereich ist KI mittlerweile angekommen und erfordert die Vermittlung der 4Ks des Lernens.

KI im Lehren und Lernen

2023/24 das erste Unterrichtsjahr, das sich zur Gänze dem Einsatz von KI im Lehren und Lernen verschrieben hatte. In Österreich sind nun 100 KI-Pilotschulen gefunden, die ab dem kommenden Jahr KI einsetzen können und dabei wissenschaftlich begleitet werden. Es ist gut, dass es diese Pilotphase gibt, denn neue Technik muss pädagogisch geprüft und hinterfragt werden. Zwangsläufig und unbedingt. Dass wir uns jedoch schon längst im Einflussbereich von Künstlicher Intelligenz bewegen, ist offensichtlich. 

Tal der Tränen?

Der erste Hype scheint jedoch abgeklungen, KI wird bereits von vielen kritisch beäugt. Es ist klar, dass wir – nicht nur pädagogisch – vor Herausforderungen stehen. Es geht aber längst nicht mehr um die Frage geht, ob wir KI verwenden. Vielmehr müssen wir lernen und lehren, wie wir sie einsetzen. Der Höhepunkt der überzogenen Erwartungen ist jedoch bereits überschritten. Langsam wird deutlich, wie KI funktioniert und wie eben nicht. Um sie effizient nutzen zu können, braucht es viele Übungsstunden. Apokalyptiker sehen außerdem neben dem enormen Energiehunger auch den Einfluss von Verzerrungen. Diese Bias genannten Verfälschungen können zu Diskriminierung führen. Der Grund dafür sind oft die Daten, mit der die Software gefüttert wurde. Ein System ist nur so intelligent, wie es seine Trainingsdaten erlauben. Auch in Bezug auf Frauen ist die KI weder neutral noch objektiv. Frauen werden von bildgenerierenden KIs überdurchschnittlich oft sehr klischeehaft dargestellt. Die Künstliche Intelligenz könnte also auch ein Rückschritt in Sachen Gleichberechtigung sein.

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Doch Verzerrungen kommen nicht nur versteckt. Kaufempfehlungen geben mithilfe von KI personalisierte Produktempfehlungen, die oft angenommen werden, aber je nach Region oder Gerät unterschiedlich ausfallen können. Werbealgorithmen könnten Frauen also überdurchschnittlich oft Putzmittel vorschlagen. Die KI der sozialen Netzwerke bestimmt empfohlene Tweets und Feeds. Außerdem treffen wir in den Sozialen Medien auch rein virtuelle Seelen, also KInfluencer. Lil Miquela ist eine solche rein digital erzeugte Persönlichkeit mit mehr als 2,6 Millionen Followern. Die Hübsche hat einen geschätzten Werbewert von bis zu 10 Millionen Euro jährlich und Verträge mit Calvin Klein, Prada oder Mini. Die oft zitierten 4K-Modell des Lernens (Kommunikation, Kooperation, Kritisches Denken und Kreativität) werden wichtiger denn je. Um Schüler*innen auf die Welt von morgen vorzubereiten, brauchen sie Lehrer*innen von heute, die diese 4Ks vermitteln!

Kerstin Kuba-Nimmrichter

Kerstin Kuba-Nimmrichter

unterrichtet Deutsch in einer Mittelschule und arbeitet als Redakteurin beim Tiroler Bildungsservice TiBS. Außerdem liebt sie Literatur und begeistert als Schulbibliothekarin Schüler*innen für das Lesen. Lebensmotto: Wer ein Buch hat, hat ein Abenteuer!

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